Was ist Hypnose?

Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege wahrer Kunst und Wissenschaft steht. Wer es nicht kennt und sich nicht mehr wundern, nicht mehr staunen kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen.

Albert Einstein (in Mein Weltbild, Zürich 1953, S. 10)

Hypnose – Brücke zum Unterbewusstsein

Wenn Sie denken, dass Sie noch nie im Leben hypnotisiert waren, dann irren Sie sich. Zum Beispiel, wenn Sie mit einem Zug fahren und auf die monotonen Rädergeräusche hören, wenn Sie dabei hinter dem Fenster Ihres Abteils die Landschaft vorbeiziehen sehen, ohne auf irgendein Detail zu achten, dann sind Sie schon in Trance.

Noch gravierender wird es beim Autofahren. Eine lange, gerade Straße, Sonnenlichtreflexe zwischen den Bäumen, monotone Landschaft, während unsere Augen die Fahrbahnmarkierungen fixieren – all das verursacht, dass unser Gehirn anfängt, Alpha-Wellen zu produzieren.

Obwohl der Autofahrer mit offenen Augen am Steuer sitzt, befindet er sich nach einiger Zeit in einem veränderten Bewusstseinszustand. Sehr oft wird dieser Zustand mit «Schlaf- am Steuer» verwechselt (den es natürlich auch gibt).

Wir sehen schon, dass die «Monotonie-Falle- uns auf ganz natürliche Weise in einen Trance-Zustand führen kann. Auch kurz vor dem Einschlafen, wenn schon erste hypnagoge Traumbilder unser Bewusstsein erreichen, treten ähnliche Trance-Zustände auf.Wer hat Angst vor Hypnose?Fast jeder. Deshalb ist es wichtig, über diese Methode gut informiert zu sein, um zu wissen, was man damit erreichen kann und was nicht. Einen guten Therapeuten erkennen Sie daran, dass er Sie darüber aufklärt, und er wird eine Hypnosetherapie niemals beginnen, ohne mit Ihnen ausführliche Gespräche geführt zu haben. Auch eine vollständige medizinische Anamnese ist unbedingt erforderlich, da es auch einige Kontraindikationen gibt.

Viele Menschen glauben auch, Hypnose sei etwas, was mit ihnen geschieht. Das ist falsch. Hypnose ist eine Methode, und der Bewusstseinszustand, in den der Mensch bei Anwendung dieser Methode gerät, heißt Trance. Derartige Trance-Zustände können nicht nur durch Hypnose, sondern auch durch andere Verfahren ausgelöst werden, zum Beispiel in Situationen, wie am Anfang des Artikels beschrieben. Ein Trance-Zustand als solcher ist also weder etwas Bedrohliches noch etwas Unnatürliches.Hypnose ist konzentriertes Bewusstsein Trance-Zustände sind im Grunde Zustände konzentrierter Bewusstheit. Sie können mit herabgesetzter oder erhöhter Bewusstheit einhergehen. Man kann die Methoden zur Einleitung eines Trance-Zustandes in zwei Kategorien einteilen:

Durch Abschirmung von Sinnes-Reizen. Hierzu gehören alle Meditationsformen, die Hypnose, aber auch religiöse und spirituelle Praktiken wie z. B. Gebete.

Durch Sinnesstimulation, also durch den totalen Gegensatz zu 1. Diese Methoden entstammen zumeist traditionellen Kulturen, Religionen und anderen spirituellen Traditionen. Hierzu gehören z. B. Gesang, Tanz, Ekstase, schamanische Trancen etc.

Das Ziel eines Trance-Zustandes ist es, aus starren Denkmustern des Alltags herauszukommen und sich dadurch für neue Denkweisen oder das Wahrnehmen anderer Realitäten zu öffnen. Die Trance dient somit der Bewusstseinserweiterung, da sie andere Formen des Denkens, Fühlens und Erlebens erfahrbar macht.